Der Begriff „Embodiment“ kann am ehesten kann mit Verkörperung übersetzt werden.
Ohne Körper ist kein Bewusstsein möglich – Auf dieser Grundannahme bedeutet Embodiment die Wechselwirkung und das Zusammenspiel von mentalen und emotionalen Zuständen mit körperlichen Impulsen und Reaktionen.
Beim Embodiment geht es in der Praxis um einen beobachtbaren Zugang zu unseren inneren Prozessen und authentische Veränderungsimpulse. Positiv und selbstwirksam.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Embodiment als Konzept basiert auf Erkenntnissen der neueren Kognitionswissenschaft. Kognitionswissenschaft untersucht bewusste, vor- und unbewusste Prozesse wie Denken, Verstehen, Motivation, Emotion, Willen
Embodiment berücksichtigt die Tatsache, dass unser Bewusstsein und unsere Psyche naturgemäß in einen Körper eingebettet sind.
Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Ohne Körper kein Bewusstsein!
Unsere Körperlichkeit beeinflusst wie wir fühlen, denken und handeln – und oft kriegt unser Bewusstsein das garnicht oder erst mit Verzögerung mit.[1]
[1] vgl. z.B. Wolfgang Tschacher & Maja Storch (2012): Die Bedeutung von Embodiment für Psychologie und Psycho-therapie. Psychotherapie in Psychiatrie, Psycho-somatischer Medizin und Klinischer Psychologie. 259-267.
Das liegt daran, dass in unserem psychischen System bewusste und unbewusste Verarbeitungsprozesse laufen. Die bewussten nehmen wir mit unserem Verstand „bewusst“ wahr, sie äußern sich in Sprache (auch Gedanken sind Sprache). Unbewusste Prozesse finden im sogenannten Emotionalen Erfahrungsgedächtnis statt.[2]
Veränderung kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn beide Systeme – bewusstes und unbewusstes – synchronisiert werden. Arbeiten wir nur mit den bewussten Prozessen, werden keine nachhaltig wirksamen Veränderungsimpulse initiiert. Es ist lediglich: „gut, dass wir darüber geredet haben.“
[2] vgl. Gerhard Roth (2007/2019): Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten.